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Akupunktur beugt Migräne-Beschwerden vor

"Schmerz lass nach" - starke Kopfschmerzen sind die quälenden Symptome der Migräne. Während sich akute Attacken nur mithilfe von entsprechenden Medikamenten behandeln lassen, kann den Anfällen durch Akupunktur sinnvoll vorgebeugt werden - dies beweisen zahlreiche Studien. Worin die positiven Effekte begründet liegen, ist allerdings ebenso unklar wie die Ursache und der Auslöser der Migräne.

Akupunktur zur Beseitigung des Ungleichgewichts von Yin und Yang

Die "echte" Akupunktur ist ein Teilbereich der Traditionellen Chinesischen Medizin. Ihren Theorien zufolge besteht die Migräne-Erkrankung in einem Ungleichgewicht der beiden Kräfte Yin und Yang. Dieses Ungleichgewicht führe zu einem Stau des Qi - der Lebensenergie. Eine Akupunktur soll diese Blockade lösen.

Die Methode wird mit Nadeln ausgeführt, die an bestimmten Punkten der Meridiane - Energiebahnen des Körpers - für Stimulation sorgen. Welche Punkte stimuliert werden, hängt in erster Linie von der Art Ihrer Beschwerden ab. Der Akupunkteur arbeitet sowohl am Kopf als auch an Fernpunkten, also etwa an der Hand oder am Fuß. Dabei sticht er sanft in die Haut. Vorab erhält die jeweilige Stelle stets eine leichte Massage.

Im Durchschnitt dauert eine Akupunktur-Sitzung zwischen 20 und 30 Minuten. Während des Vorgangs sitzen oder liegen Sie - eine angenehme und entspannte Haltung ist dabei ein integrierter Bestandteil der Therapie.

Weniger Migräne-Anfälle und eine Verringerung der Schmerzintensität

In den beschwerdefreien Intervallen stellt die Akupunktur eine sinnvolle Alternative zu handelsüblichen Schmerzmitteln dar. Die Medikamente sind häufig mit Nebenwirkungen verbunden und lösen ihrerseits bei übermäßiger Einnahme anhaltende Kopfschmerzen aus. Zudem vermuten Experten, dass die dauerhafte Zufuhr derartiger Mittel die Schmerzschwelle allmählich senkt, sodass Sie schmerzempfindlicher werden.

Akupunktur-Behandlungen hingegen haben wenige bis keine Nebenwirkungen zur Folge. Lediglich leichte Blutergüsse und eine vorübergehende Kreislaufschwäche können in seltenen Fällen auftreten.

Sowohl die klassische Akupunktur als auch ihre Abwandlung, die Sham-Akupunktur, wirken sich positiv auf Migräne-Patienten aus. Studien belegen, dass mithilfe der Methode ein Rückgang der akuten Anfälle um bis zu 40 Prozent möglich ist. Weiterhin reduziert sich die wahrgenommene Schmerzintensität.

Die tatsächlichen Ursachen der positiven Auswirkungen einer Akupunktur-Behandlung sind nicht geklärt. Viele Mediziner vermuten wenigstens zum Teil einen Placebo-Effekt. Die entspannte Atmosphäre gepaart mit den Faktoren "Gespräch" und "Berührung" sowie eine optimistische Einstellung der Patienten scheinen sich entsprechend positiv in den Ergebnissen niederzuschlagen.

Trotz nachweislicher Wirksamkeit zahlen gesetzliche Krankenkassen nicht

Meist genügen bereits 15 Behandlungen, um eine deutliche Verbesserung der Beschwerden zu erzielen. In der Regel finden diese zwei Mal wöchentlich statt. Manchmal stellt sich der Erfolg allerdings erst nach 40 Sitzungen ein. Jedenfalls ist zu empfehlen, einige Monate nach der Erstbehandlung mehrere Auffrischungs-Sitzungen wahrzunehmen, um eine langfristige Linderung der extremen Kopfschmerzen zu erwirken.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht - pro Sitzung liegen diese etwa zwischen 30 und 70 Euro. Sind Sie hingegen privat versichert, haben Sie - je nachdem, welche Leistungen Ihr Tarif enthält - durchaus Chancen, einen Teil erstattet zu bekommen.